Ausleitverfahren

Das Ausleiten geht bis auf den Griechen Hippokrates von Kos zurück, den berühmtesten Arzt der Antike. Er ging davon aus, dass schlechte Säfte, die sich durch falsche Ernährung oder Funktionsschwächen wichtiger Organe im Körper ansammeln können, zu Krankheiten führen. Sinn und Zweck der verschiedenen Ausleitverfahren ist es darum, den Organismus von einem Übermaß an Schad- und Schlackenstoffen zu befreien. Denn: „Was die Nieren nicht ausscheiden, scheidet der Darm aus. Was der Darm nicht ausscheidet, scheidet die Haut aus. Und was die Haut nicht ausscheidet, bringt uns um.“ ist ein altes Sprichwort der Chinesischen Medizin.

 

Raus mit dem Abfall

Eine Reihe von Krankheitserscheinungen zeigt an, dass der Körper mit Gift- und Abfallstoffen belastet ist, von denen er sich ohne Unterstützung nicht befreien kann. Zu diesen Körpersignalen können gehören: Allergien, Hautausschläge, Kopfweh, Müdigkeit, Blähungen, Muskel- bzw. Gelenkbeschwerden, Herzschwäche, Depressionen sowie Merkfähigkeits- und Konzentrationsstörungen. Die Ausleitverfahren aktivieren die Selbstheilungskräfte, indem sie die körpereigenen Entgiftungssysteme von Leber, Nieren, Haut und Darm anregen. Blut und Lymphe können sich reinigen und es kommt zur Entschlackung von Stoffwechselprodukten. Schmerzen – die oft eine Ansammlung schädlicher Stoffe anzeigen – lassen nach. Außerdem wird das Immunsystem stimuliert.

 

Baunscheidtieren

Bestimmte Hautareale werden großflächig mit einem sogenannten Vitalisator, der eine Rolle mit vielen kleinen Nadeln hat, bearbeitet, so dass die Haut an vielen Stellen angepiekst wird. Durch das Auftragen eines speziellen histaminhaltigen Öls rötet sich die Haut und entwickelt Bläschen. Diese Hautreizung bewirkt nun, dass es zu einer Ab- und Ausleitung von Schadstoffen über die Haut kommt. Die stärkere Durchblutung fördert ebenso den Abtransport von Giftstoffen auf dem natürlichen Weg. Mit dieser Methode lassen sich behandeln: Schmerz- und Reizzustände, chronische Entzündungen, Kopfschmerzen, Migräne, Verkrampfungen, Myogelosen (Muskelverhärtungen), Rheumatismus, Gicht, Multiple Sklerose, Lungenleiden (Asthma), Bandscheibenschäden, HWS-, BWS- und LWS-Syndrom, Spondylose, Epicondylitis, Arthrose, Arthritis, Nervenschmerzen (Ischialgie) und permantente Erkältungen.

 

Schröpfen

Eines der ältesten Naturheilverfahren ist das Schröpfen. Dabei werden Schröpfgläser auf bestimmte Hautareale gesetzt und erzeugen dort ein Vakuum. Über Reflexzonen lassen sich dadurch innere Organe erreichen und beeinflussen. Vor allem in der Schmerztherapie erfreut sich die Behandlung mit den Saugnäpfen großer Beliebtheit, verhärtete und verspannte bindegewebige und muskuläre Partien geben unter dem gleichmäßigen Unterdruck ihren Widerstand auf. Auch kommt es zu einer stärkeren Durchblutung und Ausleitung von Schadstoffen über die Haut.

 

Aderlass

Zahlreiche Erkrankungen werden von der Fließeigenschaft des Blutes beeinflusst. Der Aderlass bietet sich bei Erkrankungen mit Fülle (Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhter Anteil roter Blutkörperchen) an. Er entstaut, verdünnt und reinigt das Blut und die Bildung neuer Blutkörperchen im Knochenmark wird angeregt. Werden nur kleine Mengen Blut entnommen, können Energiereserven mobilisiert und das Immunsystem aktiviert werden – gut bei Allergien oder chronischen Prozessen. Blutfülle, die nur an einzelnen Stellen auftritt, läßt sich durch Mikroaderlässe beeinflussen. Die entnommene Menge Blut wird durch Rückresorption von Flüssigkeit aus dem Gewebe sofort ersetzt, wodurch es zu einem Verdünnungseffekt in den kleinen Gefäßen mit Verbesserung der Mikrozirkulation kommt. Das heißt, die Sauerstoffversorgung verbessert sich und damit auch die Stoffwechsellage.